Geschichte des Schloss Dub

Dub wird zum ersten Mal um das Jahr 1274 erwähnt, heuer ist das Schloss 734 Jahre alt. Ursprünglichstand auf dem Territorium des heutigen Schlosses eine Feste, später eine Burg und erst dann ein vielmals umgebautes Schloss.
 
Als einer der ersten Besitzer wird Jan z Dubu / Johann von Eiche / erwähnt, von dem aber nicht viele Nachrichten erhalten geblieben sind. Viel mehr Nachrichten gibt es vom Geschlecht Dubsky von Třebomyslice, das her in der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts siedelte. Das Geschlecht der Dubsky von Třebomyslice war eine bedeutsame tschechische Adelsfamilie, die unter den Königen Václav IV. / Wenzel IV. - gennant der Faule / und später Ladislaus Postumus grosse Güter, besonders in Mähren, gewann. Daher haben sie schliesslich Dub verkauft und sind nach Mähren übersiedelt. Die Nachkommen dieses Grafengeschlechtes haben bis heute in ihrem Besitz das Schloss Lysice in Mähren.
 
Ein weiteres auf Dub siedelndes Adelsgeschlecht waren Boubinsky von Ujezd. Unter ihnen hat sich besonders Petr Boubinsky, einer der Mitglieder des Gefolges des berühmten Vilem z Rozmberka / Wilhelm von Rosenberg / hervogetan. Der Ritter Petr Boubinsky war ein sehr charismatischer Mann, der Vertrauen Vilem z Rozmberka genoss, ihn auf Reisen, Jagden und verschiedenen Feierlichkeibegleitete, dem aber auch diplomatische Aufgaben vertraut wurden. Er war z. B. unter denjenigen Auserwählten, die an Verhandlungen um die Polnische Krone für das Haus Habsburg teilnahmen. Wilhelm von Rosenberg ist es dann damals dank seiner Beredsamkeit beinahe gelungen, die Polnische Krone für sich selber zu gewinnen.
 
Zu den ersten Erhaltenen Denkmälern nach ehemaligen / vorhergehenden / Besitzern gehören zwei Allianzwappen der Adelsgeschlechter Rican und Hodejovsky / über dem Fenster des östlichen Flügels und beim Herdpfosten in der Halle. / Pavel Kavka z Rican / Paul Kavka - Dohle v. Ricany /war einer der Landesverwalter zur Zeit des Stähdeaufstandes gegen die Habsburger in den Jahren 1618 - 1620, der sog. Direktoren. Nach der Schlacht am Weissen Berge wurde er nicht hingerichtet, weil er nicht an der Spitze der Rebellion gestanden war. Er wurde in Haft auf der Burg Zbiroh gehalten und sein ganzes Vermögen in Beschlag genommen. Erst nachdem seine Gemahlin, geborene Anezka Hodejovska z Hodejova / Agnete Hodejovska v. Hodejov / im Jahre 1622 ein Viertel des Gesamtwertes des Grundbesitzes ausgezahlt / bezahlt / hatte, wurde Dub auf ihr Name übertragen. Nach der Erlegung des weiteren Geldbetrages wurde Paul Kavka befreit, aber seine Gesundheit war durch die Leiden während der Gefangenhaltung so erschüttert, dass er nach weniger als einem Jahr nach der Freilassung stirbt.
 
In Dub wechselten dann eine ganze Reihe weiterer Besitzer. Nach den Ricans folgten die Markvarts von Hradek, die Grafen Buquoy und die Familien Rajsky v. Dubnice, Zucker v. Tanfeld oder Barone Nadherny.
 
Im Jahre 1839 kommt Dub in die Hände eines der wichtigsten Besitzer des Ritters Moritz von Hönigstein Er wird als einer der wichtigsten Besitzer erwähnt, weil dank dessen Verdienst das Schloss in seine tudorische Gestalt umgestaltet worden ist. Ritter Moritz v. Hönigstein war mit der ausseren Gestalt des Schlosses nicht zufrieden und daher lies er es nach dem Entwurf des Professors der Architektur an der Prager Technik Joseph Niklas / gebürtig aus dem nahen Volyn / in die damals modische neugotische Gestalt umbauen. / J. Niklas unterrichtete als Assistent der Technik an der Prager Realschule in Zeichnen auch zwei Söhne der tschechischen Schriftstellerin Bozena Nemcova. /
 
Der Umbau des Schlosses dauerte von 1854 bis 1860. Er war so kostspielig, dass der Besitzer sich dabei verschuldete und schon im Jahre 1865 die ganze Domäne / Herrschaft / verkaufen musste. Er selbst ist gesellschaftlich auf blossen / einfachen / Direktor der Herrschaft in Kolin / Kolin / gesunken. Von dort ist er spater nach Ősterreich weggegangen, wo er später starb.
 
Das romantische Leben auf dem Schloss zur Zeit des Ritters v. Hönigstein hat literarisch der Schriftsteller Bohumil Havlasa / gebürtig aus dem nahen Dorf Strunkovice nad Blanici - Strunkovice an der Blanitz / in seinem Roman Tiche vody / Stille Gewässer / dargestellt.
 
Im Jahre 1865 kaufte das Schloss der Prager Bürger Odkolek. Im Jahre 1872 verkaufte er es jedoch dem Prager Juden Schlessinger. Der hatte die Herrschaft in seinem Besitz nur zehn Jahre. 1882 ist die Herrschaft wieder an MUDr. Bellot und dessen Gattin Anna verkauft. Dr. Bellot stirb aber schon nach vier Jahren infolge einer misslungenen Operation. Seine Frau hielt das Schloss noch sechs Jahre lang, dann hat sie es dem Ehepaar Bamberger verkauft. Da liess sie schon im Jahre 1902 gegenüber dem Pfarrgebäude eine kostspielige, nach ihr Anna benannte Villa / für 40 000 Kronen / aufbauen. Hierher kam sie aus Prag zwanzig Jahre lang für den Ganze Sommer - bis zu ihrem Tod im Jahre 1922.
 
Im Jahre 1917 verkauft Rudolf Bamberger das Schloss an die Familie Bromovsky. Josef Bromovsky war leitender Verwaltungsrat der Vereinten Maschinenwerke Ruston - Bromovsky - Ringhoffer. Er stirb aber schon im Jahre 1923, kurz nach dem Kauf der Herrschaft, und den Besitz hat seine Frau Marie, geborene Daubkova z Litne / Daubek v. Liten / übernommen. Gemeinsam mit ihren drei Kindern - Josef, Marie und Jiri lebte sie hier bis zum Jahre 1948. Nach 1948 verlässt Josef mit seiner Mutter Böhmen und beide lassen sich in Ősterreich nieder. Hier stirbt zuerst die Mutter und später nach vielen Jahren auch ihr Sohn Josef. Marie ist nach Australien fortgegangen, wo sie bis heute lebt. Als letzter emigrierte 1950 nach England Jiri.
 
Im Jahre 1948 ist das Schloss zum Internat der Mittleren Landwirtschaftlichen Fachlehranstalt in Dub umgewandelt worden. Diese Jahre stellen die Zeit der vollständigen und totalen Devastierung des Objekts dar. Die Schlossräume wurden den Bedürfnissen der Schule adaptiert, das heisst die Schlossräume wurden verkachelt und in Toiletten, Bade und Wohnräume umgewandelt. Die Fussboden wurden überall mit Holzplatten und darauf noc h mit Linoleum belegt, was zur Folge eine totale Vernichtung der gesamten Holzboden im Parterre und mancher im Geschoss hatte. Holz wurde nämlich von Holzschwamm angegriffen und infolge dessen ist alles,was im Schloss aus Holz war, vermordert.
 
Als Jiri Bromovsky im Jahre 1992 aus England zurück kam, hatte er für die Renovierung des Schlosses keine Kräfte mehr, und so hat er es 1998 verkauft.